Ich habe dabei das
Audio Technica AT2020 ins Auge gefasst, in Kombination mit einem
Focusrite Scarlett Solo 3rd Gen.
Persönlich werde ich von Focusrite Produkten die Finger lassen, da bisher im Punkt Stabilität und Funktionalität der Treiber, sowohl bei mir, als auch bei Bekannten einige Probleme auftreten. Mir / uns liegen einige Probleme mit den Treibern vor. Es fängt bei der Installation der Treiber an die einfach einfriert / abstürzt oder auch ohne erkenntlichen Grund abbricht (beim letzten Mal habe ich 4 Versuche gebraucht, bis die Installation erfolgreich war). Ebenfalls bringen die neuesten Versionen das Gerät zum Abstürzen oder verursachen Rauschen oder Knistern und man darf das USB-Kabel teilweise im 20 Minuten-Takt ab-/anschließen, um das Interface neuzustarten und die Probleme temporär zu beseitigen, weshalb wir uns ältere Treiber suchen mussten.
Dabei sei zu erwähnen, dass die Probleme bei einer älteren Generation und nicht der aktuellen dritten Generation auftreten und die Probleme mit Nutzung älterer Treiber nicht mehr vorkamen.
Ich habe bisher keine Erfahrungen persönlich damit gemacht, aber meine nächste Anschaffung wäre, sollte das Focusrite den Geist aufgeben oder sich die Probleme verschlimmern, ein
Steinberg UR22 MK2.
Wie sensibel ist das AT2020 in der Hinsicht
Von dem Audio Technica würde ich dir, aufgrund deiner genannten Probleme, eben den Störgeräuschen, abraten. Das Mikrofon wird auf der Shopseite primär als Mikrofon für "Gesangsaufnahmen" beschrieben. Das heißt i.d.R., dass das Mikrofon darauf ausgelegt ist so viel wie möglich aufzunehmen in einem möglichst breiten Spektrum, weshalb Nebengeräusche etc. nicht gefiltert werden, was eben der Natur eines Gesangsmikrofons entspricht, da man ja die Stimme "im vollen Umfang" aufnehmen möchte.
Und zum Thema Preamp: Reicht dem AT2020 die Power vom Interface, oder würde es von einem Preamp profitieren?
Das AT2020 benötigt 48V Phantomspeisung und die können beide Interfaces auch liefern, sowie der Preamp (im Folgenden).
Entsprechend deines Budgets kann ich dir, aus eigener Erfahrung (und derzeit in Nutzung), zu einem
Rode Procaster raten. Das Procaster schirmt/schwächt von Haus aus Nebengeräusche ziemlich gut ab. Ich hatte mal einen direkten Vergleich zu einem Rode NT1A eines Kollegen, welches ebenfalls wie das AT2020 auf Gesang ausgelegt war und der Unterschied ist, wie zu erwarten, immens.
Qualitativ ist an dem Mikrofon nichts auszusetzen. Die Stimme klingt im Vergleich zu anderen Mikrofonen etwas komprimierter, was mit der Geräuschabschirmung zusammenhängt, aber auch gleichzeitig sehr klar und angenehm. Mir persönlich gefällt der integrierte Poppschutz sehr gut, da man diesen sonst auch noch vor dem Mikrofon hängen hätte. Ebenfalls gefällt mir die Tatsache, dass das Procaster ein "Front Address Microphone" ist. Das heißt, dass man nicht wie bei u.A. dem AT2020 seitlich in das Mikrofon spricht, sondern von oben, wodurch man im Umkehrschluss nicht mehr das gesamte Mikrofon vor der Nase hat, sondern nur noch "die Spitze". Erwähnenswert wäre auch noch, dass das Procaster keine Phantomspeisung, also keine zusätzliche Stromquelle, benötigt.
mit welcher Hardware (Noisegates) kann ich vernünftig dagegen vorgehen? Gibt es Interfaces/Preamps mit eingebautem Noisegate, oder sollte ich das seperat kaufen?
Ich kann dir als guten und preiswerten Allrounder ein
DBX 286S empfehlen. Damit hast du einen Kompressor, einen De-Esser, einen Enhancer und das gewünschte Noise Gate, also im Endeffekt noch mehr Einstellmöglichkeiten, um nochmal was aus dem Mikrofon rauszukitzeln. Ich hatte das Gerät selbst bis vor kurzem noch in Gebrauch und kann sagen, dass es sehr gut funktioniert, wenn man sich letztendlich die Zeit für das Feintuning nimmt. Auf Aufnahmen waren keinerlei Störgeräusche mehr hörbar, maximal nur noch dann, wenn diese entweder extrem laut waren (z.B. der freundliche Nachbar mit der Bohrmaschine...) oder relativ laute Störgeräusche verursacht wurden, während man gesprochen hat. Aber Tastatur, Maus etc. waren definitiv nicht mehr wahrnehmbar, ebenso wenig Atemgeräusche. Ich habe es mal ausprobiert und man könnte im TeamSpeak theoretisch "Dauersenden" aktivieren, da durch das Noise Gate nur noch etwas hörbar ist, wenn man spricht oder etwas entsprechend lautes im Umfeld passiert, sofern man es sich so einrichtet.
In Kombination würdest du mit dem Focusrite, dem Procaster und dem DBX bei 437€ liegen, also etwas über den gesetzten 400€, aber hättest in Hinsicht auf Geräuschunterdrückung und die Minderung von Störgeräuschen, sowie Qualität, ziemlich sicher, deutlich bessere Karten, wobei auch die Möglichkeit besteht auf das Audiointerface zu verzichten und den Preamp direkt in den PC laufen zu lassen. In dem Falle würde das Audiosignal über deine Onboard Soundkarte verarbeitet werden, solltest du im Rechner selbst keine zusätzlich verbaut haben und nicht mehr über das Audiointerface. Dadurch könnte es zu Qualitätsverlusten kommen. Zum "Ausmaß" dessen kann ich dir leider nichts genaueres sagen.
Alternativ wäre noch eine Software die mir einfällt
VoiceMeeter. Bei mir lief die Software immer ganz gut, wobei mir von Bekannten berichtet wurde, welche das Programm selbst nutzen, dass ihnen vom Gegenüber berichtet wurde, dass sie manchmal so klingen, als würde der Ts laggen. Also stellenweise abgehackt, was aber mit einem Neustart der Software wohl zu beheben war.
Ich hoffe ich konnte dir helfen, solltest du noch Fragen haben helfe ich gern weiterhin nach bestem Wissen aus